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Australienreise Teil 10

Adelaide - Melbourne - Sydney

Wenig später war die Tour auch schon vorbei und wir wurden in Adelaide ausgeladen. Zufällig landeten wir im Endeffekt fast alle im selben Hostel. Eigentlich wollte ich zuerst in das gleiche Hostel in dem ich schon bei meinem ersten Besuch in Adelaide war. Da jedoch in der Woche das größte australische Radrennen in und um Adelaide herum stattfand war die Stadt pickepacke voll, auch mein Hostel. Da ich natürlich auch nicht voraus gebucht hatte (wieso auch, das war bisher in ganz Australien noch nie nötig gewesen!) musste ich also unverrichteter Dinge wieder abziehen und ging zu Fuß einfach zum nächsten Hostel. Das war nur eine Seitenstraße weiter und dort traf ich fast die gesamte restliche Reisegruppe an. So kam es, dass Bettina, Anne-Mieke, Monique, die 3 Iren, Rosemary, Andy und ich alle im gleichen Hostel landeten.
alte Gebäude in Adelaide Shakey's (von Shakespeare's Backpackers) war aber auch klasse. Shakey's hat eine große saubere Küche und einen großen Communityraum und liegt relativ zentral in Adelaide (obwohl: In Adelaide liegt fast alles zentral...). Außerdem haben alle Räume einen Namen aus einem von Shakespeares Werken, sehr interessant also. Ich habe mit 4 Japanern in einem Zimmer gewohnt, die in Adelaide studierten und sich im Hostel für ein paar Monate einquartiert hatten.
Nachdem wir uns nun alle einquartiert und vor allem geduscht hatten (das kam auf der Tour halt doch irgendwie etwas zu kurz...) trafen wir uns ein paar Stunden später um zusammen etwas zu Essen zu suchen. Inzwischen war es etwa 9 Uhr und wir waren doch etwas hungrig. Da ich der einzige war, der schon mal in Adelaide gewesen war, übernahm ich ein wenig die Führung. Wir entschlossen uns schließlich alle für das Woolshed, eine Countrykneipe in Adelaides Hauptvergnügungsstraße. Nachdem kurze Zeit später auch noch die 4 Schwedinnen zum Essen dazukamen konnten wir den Abend dann beginnen lassen.
Dieser verlief so, wie die meisten anderen auch, mit viel Trinken und Pool spielen in einem ansonsten relativ leeren Pub, der aber eine Liveband hatte. Na ja, es war mitten in der Woche (Mittwoch), da kann man wohl nicht so viel Betrieb erwarten.

Da die meisten von uns 2 bis 3 Tage in Adelaide blieben hatten wir uns mit Sandy für den nächsten Tag am Strand in Glenelg Beach verabredet. Leider verpassten wir sie, da manche unserer Gruppe etwas länger zum Sachen packen brauchten und die Straßenbahn nur alle halbe Stunde nach Glenelg fährt. Ich hatte aber trotzdem einen schönen Tag am Strand, zusammen mit den Iren, den Holländerinnen und Bettina. Es war warm, die Sonne war nicht allzu heiß und wir konnten schön planschen und lesen.

Straßenbahn nach Glenelg Tags darauf traf ich mich mit den gleichen Leuten gegen Mittag um durch North Adelaide zu streifen, nachdem ich den Morgen über durch Adelaides Innenstadt gelaufen war. Wir gingen hauptsächlich am Fluss entlang, der natürlich von vielen Parks gesäumt ist. Am Abend kochten wir dann für uns alle zusammen im Shakey's ein Abendessen, die meisten von uns wollten am nächsten Tag weiter, Richtung red centre, Perth oder Sydney.
So auch ich, ich reiste am nächsten Morgen früh um 7 Uhr mit Firefly Express (quasi die Konkurrenz zu Greyhound, bloß etwas billiger und komfortabler) Richtung Melbourne. Ist natürlich etwas blöd, denn da kam ich ja gerade her, aber nach Sydney kommt man nicht anders (kommt man schon, aber das ist auch nicht schneller). Die Strecke, für die ich hin 3 einhalb Tage brauchte, schaffe ich jetzt in 8 Stunden. In Melbourne musste ich eine Stunde warten bevor es weiter nach Sydney ging. Habe mich solange mit einem Koreaner unterhalten, der sich über eine koreanische Reisegruppe aufregte, die scheinbar auf den gleichen Bus wartete wie wir. Uns schwante übles, die Busfahrt könnte laut werden und in der Tat, koreanische Jugendliche sind genau so schwer ruhig zu kriegen wie andere auch. Zum Glück habe ich schnell geschlafen.
Einziges Highlight der Fahrt: Bei einem, der nächtlichen Stopps (die muss man bei einer 22 Stundenfahrt doch machen) hielten wir am Big Sheep, also dem großen Schaf (siehe Bericht Nr. 9). Eigentlich nicht wirklich toll, halt ein riesiges großes, braunes Schaf mit Souvenirladen im Bauch und Tankstelle vorm Kopf. Aber nachts nimmt man alles, was einen Stopp rechtfertigt.

Harbour Bridge am Abend Am nächsten Morgen (Samstag) erreichte ich Sydney und quartierte mich im YHA Central ein, ein wirklich zentraler Bau neben dem Hautbahnhof mit Luxus, den man als Traveller sonst nicht direkt gewohnt ist. Es gibt richtige, schön eingerichtete Essräume, einen großen Pool und Waschmaschinen auf jedem Flur. Gut, dafür kostet die Nacht auch 30 A$.
Bin die nächsten 2 Tage noch einmal durch Sydney geschweift. Erstaunlich, wie viel sich in 4 Monaten in so einer Stadt verändern kann - oder wie viel ich schon wieder vergessen hatte. Bei manchen Sachen wusste ich gar nicht, dass die beim letzten Mal auch schon da waren, bei anderen hatte sich eine Menge verändert, und anderes war noch genauso wie vorher. Ich habe mir Chinatown angesehen (habe ich vorher irgendwie verpasst), bin mit der Monorail gefahren und habe generell mehr das Touriprogramm gemacht, als das "Ich wohn jetzt ne Zeit hier"-Programm, das ich im August gemacht habe.
Tja, und Montag Mittag musste ich mich auch schon wieder aufmachen zum Flughafen, mein Flieger wartet nicht.

Irgendwie komisch: Da hatte ich mit Australien eigentlich schon in Melbourne weitgehend abgeschlossen, aber trotzdem bekommt man schon ein ziemlich komisches Gefühl, wenn man jetzt wirklich drauf und dran ist, das Land zu verlassen, in dem man immerhin 6 Monate zu Gast war. Tja, auch komisch, wenn man in ein Land (oder besser eine Stadt) fliegt, von der man so gut wie nichts weiß und absolut keine Ahnung hat, was einen erwartet, aber das ist eine ganz andere Geschichte...



Great Ocean Road   Kuala Lumpur, Malaysia